ÜBER MICH

Mein Name ist Christian Weis. Ich bin gelernter Feinmechaniker und habe über den zweiten Bildungsweg das Fach Mikrotechnik/Optronik mit Studienrichtung optische und optoelektronische Systemtechnik an der Fachhochschule Gießen-Friedberg studiert. Nach meinem Abschluß bin ich aus beruflichen Gründen in die Schweiz umgesiedelt und habe dort berufsbegleitend das Fach Optische Systemtechnik an der Hochschule Weingarten in Deutschland und der Interstaatlichen Hochschule Buchs in der Schweiz studiert. Im Jahre 2010 hatte ich die Gelegenheit, an der University of Arizona in Tucson für meine Masterthesis zu forschen und nebenbei die größten Sternwarten der Welt zu besuchen - ein atemraubendes Erlebnis! Wenn man mich fragt, wann mein Interesse an der Astronomie anfing, kann ich kein genaues Datum, nicht einmal das Alter genau angeben. Ich erinnere mich an einen Morgen, an dem ich etwa zu der Zeit aufgestanden bin, als mein Vater zur Arbeit fuhr, also etwa 5:30 Uhr. Damals muss ich so etwa drei Jahre alt gewesen sein. An diesem Tag war der abnehmende Mond phantastisch zu sehen und ich bestaunte ihn sehr lange. Wie faszinierend diese Kugel doch war...
Mehrere Jahre später, im Alter von neun, bekam ich von meiner Tante zwei Bücher geschenkt: Urzeit und Universum, zwei Kinderbücher aus dem Unipart Verlag. Ursprünglich hatte ich mich zu dieser Zeit eher für Dinosaurier interessiert, und so lag das zweite Buch ein halbes Jahr unbenutzt im Regal. Dann aber nahm ich mich doch des Buches an, und die Begeisterung für das Weltall hat zugeschlagen.
Mein Berufswunsch stand fest: Ich wollte, nein: ich musste Astronom werden! Auch wenn ich (im Nachhinein muß ich sagen glücklicherweise) dieses Ziel nicht erreicht habe, so ist die Faszination für die Himmelskunde doch geblieben und ein ständiger Begleiter.

Zu meinem 13. Geburtstag Ende 1994 bekam ich von meiner Mutter den berühmten 60/700 Quelle-Refraktor geschenkt. Gleich an diesem Abend durfte ich den Mond bestaunen; da war sie wieder, die faszinierende kosmische Billardkugel.
Die folgenden vier Jahre konnte ich mit diesem Gerät viele Beobachtungen anstellen, obwohl ich aus heutiger Sicht sagen kann, dass das Objektiv nicht besonders gut war. Von September 1997 bis November 1998 versuchte ich so oft wie möglich, die Sonnenflecken zu dokumentieren. Insgesamt konnte ich in diesem Zeitraum an 216 Tagen die Sonnenflecken zählen. Im Vergleich mit den Daten aus der Zeitschrift Sterne und Weltraum wichen meine Ergebnisse zwar ab, aber die Kurvenverläufe stimmen recht gut überein.

Im April 1998 kam dann nach einem Jahr Sparen ein 110/800 Newton, die gute alte Siberia 110 (viele nennen sie auch TAL 1, das finde ich aber so unpersönlich...). Mit diesem Gerät, welches ich auch heute (trotz vorhandenem 18"er) noch benutze, hat mich die Astronomie vollkommen in ihren Bann gezogen. Während ich mit dem kleinen Refraktor schon froh war, dass ich beim Saturn die Lücke zwischen Planet und Ringsystem sehen konnte, so konnte ich in klaren Nächten mit dem 4,3"er sogar die Cassini-Teilung einwandfrei ausmachen. M13 war jetzt nicht nur eben noch zu sehen, sondern als geradezu proppehelles Objekt auszumachen. In guten Nächten konnte ich auch schon einige Dutzend Einzelsterne auflösen. Auf Jupiter konnte ich einmal 8 Bänder zählen und Galaxien bis zu 11m3 habe ich auch schon erkennen können.
Durch meine Ausbildung zum Feinmechaniker und dem damit verbundenen Wissens- und Fertigkeitengewinn konnte ich an dem Teleskop vieles verbessern um die Beobachtungen komfortabler zu machen und das Optimum aus der russischen Optik zu holen. So konnte ich mich durch eine aufgesetzte Kameraplatte erstmals an die Fotografie des Sternenhimmels wagen, die von Beginn an (für die Bedingungen, mit denen ich arbeitete) recht erfolgreich war. Da für mich das visuelle Live-Erlebnis aber immer im Vordergrund stand und nach wie vor steht, bin ich mittlerweile ausschließlich visueller Beobachter. Lediglich zu besonderen Ereignissen - beispielsweise zu einer Mondfinsternis oder einer hübschen Planetenkonstellationen fotografiere ich mit einer digitalen Spiegelreflexkamera.

Den Anstoß zur "systematischen Beobachtung" erhielt ich 1999 auf der 1. Deep-Sky-Tagung auf dem Eisenberg in Nordhessen. Es war das erste Mal, dass ich mit anderen Sternfreunden in Kontakt kam (von ein paar wenigen Besuchen auf einer Sternwarte abgesehen), und trotzdem wurde ich sofort in den Kreis aufgenommen, der gar nicht so "abgeschroben" war, wie ich (aus schlechten Erfahrungen heraus) zu wissen glaubte. Das hat mich schon sehr beeindruckt.
Nachdem ich den Führerschein erlangt hatte und endlich mobil war, beobachtete ich recht oft im 20 Autominuten entfernten Oberlemp auf einer von direktem Licht verschonten Wiese, da bei mir zu Hause eine Straßenlaterne direkt in den Hof hineinstrahlt. Nach einer etwas "hektischen" Begegnung mit einem Wildschwein habe ich dann die Lampe bei mir akzeptiert...

Im Jahre 2001 fuhr ich dann zum ersten Mal auch zum ITV - das Internationale Teleskoptreffen auf dem Vogelsberg. Dort hatte ich das Glück, Frank Leiter von der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft im Kulturring Heuchelheim kennen zu lernen und bin diesem Verein wenig später beigetreten. Meine Blütezeit astronomischen Schaffens fällt sicherlich in die ersten Jahre des neuen Jahrtausends. Dies liegt vor allem an dem Bau meines 18" f/5 Dobsons, der über eine ausgezeichnete russische Optik verfügt.
Aufgrund des Studiums und des Umzugs in die Schweiz sowie einer krankheitsbedingten Pause ging meine Beobachtertätigkeit von 2006 bis 2009 fast auf fast null zurück. Angespornt durch den Beitritt zu den Vorarlberger Amateurastronomen bin ich wieder aktiver geworden. So gab ich zwischen 2008 und 2018 Volkshochschulkurse in Vorarlberg mit dem Thema "Grundkurs Astronomie", aufgrund vielfältiger beruflicher Tätigkeiten musste ich hier ein wenig kürzer treten. Richtig "heiß" geworden bin ich 2010 in Arizona. Die dortigen Bedingungen sind aus mitteleuropäischer Sicht sehr gut bis umwerfend. Mit einem 16" Dobson habe ich alle Messierobjekte gezeichnet und viele weitere hübsche Objekte beobachtet. Durch meinen Beitritt zur Tucson Amateur Astronomy Association habe ich viele Freunde gewinnen können und beobachte, obwohl ich wieder unter europäischem Himmel lebe, so oft wie möglich. Zwischen 2011 bis zur deren Einstellung verfasste ich regelmäßig die Kolumne "Planetary Nebulae of the month" bzw. von der Umstellung des Vereinsblattes der Tucsoner Amateurastronomen auf vierteljährliche Erscheinungsweise die "Planetary Nebulae of the quarter". Dort habe ich über 60 Planetarische Nebel vorgestellt. Einige weitere Objekte konnte ich im VdS-Journal für Astronomie vorstellen. Der Leser erkennt schon, daß es mir diese Objektgruppe besonders angetan hat. Inzwischen habe ich 350 Planetarische Nebel beobachtet.